Die Euphorie rund um die Essener Hafenstraße war vor dem Auftaktspiel gegen Alemannia Aachen groß, doch was nach dem Abpfiff folgte, war Ernüchterung pur.
"Das ist enorm enttäuschend. Wir hatten uns alle viel, viel mehr vorgenommen. Das sind aber alles Floskeln. Wenn man sieht, was hier für ein Alarm war, die Fans waren da und hatten sich zum Saisonstart so viel erhofft, dementsprechend ist es sehr enttäuschend. Wir konnten nicht das bieten, was wir können und was wir auf den Platz bringen wollten. Ich hatte beim Rauslaufen Gänsehaut, umso lieber hätte ich mit den Fans gefeiert", haderte Tobias Kraulich anschließend.
Für den Neuzugang von Dynamo Dresden war es sein erster RWE-Auftritt in einem Pflichtspiel an der Hafenstraße. Dass diese Premiere mit einer Heimpleite endete, hatte mehrere Gründe: Defensiv leistete sich Essen zwei entscheidende Fehler, das Aufbauspiel war zu langsam und auch offensiv ging gegen den kompakten Aufsteiger viel zu wenig. In der zweiten Halbzeit konnte nur der eingewechselte Manuel Wintzheimer mit zwei Abschlüssen für Gefahr sorgen.
Ähnlich sah es auch Kraulich: "Wir müssen es schaffen, zielstrebiger nach vorne zu kommen. Es gab nur ganz wenige Kombinationen und wir haben es einfach nicht geschafft, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Aachen hat es gut verteidigt, aber das soll nicht als Ausrede gelten. Dazu haben wir zwei Gegentore in einem Heimspiel kassiert. Das darf auch nicht der Standard sein."
Obwohl RWE aufgrund des risikoreichen Aufbauspiels gegen Aachen das Gegentor zum 0:1 kassierte, ist der 25-jährige Innenverteidiger ein Befürworter dieser Spielweise: "Wir hätten es auch danach noch verteidigen können. Das gehört zu unserem Spiel dazu. Wir brauchen diesen Mut. Wenn wir den Mut öfter auf den Platz bekommen, dann gelingt es auch öfter. Da stehen wir völlig hinter dem jeweiligen Spieler. Man muss das Risiko natürlich abwägen, aber in dem Moment ging es."
Fakt ist, dass wir zielstrebiger, schneller und mutiger spielen müssen. Wir brauchen Torchancen und dann auch Tore. Jedes Spiel und jeder Punkt zählt. Darauf werden wir uns vorbereiten.
Tobias Kraulich.
Weiter geht es für die Rot-Weissen am kommenden Sonntag (11. August, 13.30 Uhr) beim nächsten Aufsteiger Hannover 96 II. Dann muss RWE ein anderes Gesicht zeigen. "Aufsteiger sind in dieser Liga nicht schlechter als die Teams, die dringeblieben sind", warnt Kraulich.
"Fakt ist, dass wir zielstrebiger, schneller und mutiger spielen müssen. Wir brauchen Torchancen und dann auch Tore. Jedes Spiel und jeder Punkt zählt. Darauf werden wir uns vorbereiten."